Judo mit Kids

Judo – der sanfte Weg

Judo – bedeutet wörtlich übersetzt „sanfter Weg“ – ist eine dynamische Kampfsportart, die auf dem Grundsatz „Siegen durch Nachgeben“ basiert. Ende des 19. Jahrhunderts begründete der Japaner Jigoro Kano die ganzheitliche Lehre für Körper und Geist, das Judo, als Weg zur Leibesertüchtigung und als Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung.

Zwei Prinzipien liegen dem Judo im Wesentlichen zugrunde: Zum einen das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen und zum anderen der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist. Aktive Judoka üben sich daher sowohl in Wurf-, Halte-, Hebel-, Würge- und Falltechniken als auch in sozialen Kompetenzen wie Respekt und Hilfsbereitschaft.

Denn Judo ist auch eine Vereinssportart, bei der das Verantwortungsgefühl für den Partner im fairen Wettbewerb an erster Stelle steht. Heute wird Judo in über 180 Ländern praktiziert und ist damit die weitverbreitetste Kampfsportart der Welt.

Kinder mit Judo bewegen – Motorik und Selbstbewusstsein stärken

Seit zwei Jahren unterstützt der Judoverein Senshu-Hau aus Bedburg-Hau mit seinem Programm „Judo spielend lernen“ gezielt die frühe Bewegungserziehung von Fünf- bis Siebenjährigen – Zeit für eine kurze Zwischenbilanz.BEDBURG-HAU. Für rund 10 Vor- und Grundschulkinder heißt es jede Woche: sich spielerisch bewegen, die Motorik trainieren und das Selbstbewusstsein stärken. Nicht wenige der Unter-Siebenjährigen werden hier das einzige Mal in ihrer Freizeit sportlich aktiv. Bei Senshu-Hau wird ausgelassen gekrabbelt, gehüpft oder balanciert. Neben dem normalen Bewegungstraining erlernen die jungen Mitglieder erste Judotechniken wie das Werfen, Fallen oder Halten. Viele Kinder kommen mit wenig Selbstvertrauen, Kraft und Ausdauer zum Verein aus dem Ortsteil Hau (mit 80 Mitgliedern).

Das Programmkonzept „Judo spielend lernen“, das dem Training für die kleinsten Judokas zugrunde liegt, will diesen Mängeln entgegenwirken. Dieses Ziel verfolgt Senshu-Hau – in Kooperation mit dem Bundesverband DJB (Deutscher Judo-Bund e.V.) – mit vielen anderen engagierten Judovereinen deutschlandweit. „Hier in Bedburg-Hau zeigt sich in unseren Kursen ganz klar, dass sich Judo für junge Kinder sehr gut eignet, um beweglich und selbstbewusst zu werden. Es ist immer wieder faszinierend, wie sich die Kids durch das Training entwickeln“, so Trainer Uwe Laakmann.

Respekt, Fairness und Hilfsbereitschaft fördern. Die zweijährige Praxis macht deutlich, dass Judo als Ganzkörpersport die kindliche Entwicklung in gleich mehrerer Hinsicht unterstützt: So fassen beispielsweise ängstliche Kinder, die sich anfangs nur von einem Elternteil in das Dojo (die Trainingshalle) begleiten lassen, nach wenigen Judo-Stunden bereits Selbstvertrauen. Die Koordination und das oft mangelnde Körperempfinden verbessern sich insbesondere bei unbeweglichen oder übergewichtigen Kindern. Zudem wirken sich die dem Judo zugrunde liegenden festen Rituale und Prinzipien wie „Respekt“ oder „Hilfsbereitschaft“ positiv auf das Sozialverhalten der Kinder aus. Vor allem aber lernen die Kinder eines: dass Bewegung auch Spaß machen kann!